Zusammenwirken und Funktionsprinzip
Konformität zum Standard XRechnung
Strukturen und Bestandteile des Standards
Die Europäische Norm EN 16931 in der Version von 2017 hat mehrere Bestandteile die aufeinander aufbauen. Der grundlegende Teil ist EN 16931-1:2017 mit dem Titel: „Electronic invoicing - Part 1: Semantic data model of the core elements of an electronic invoice”. Dieser Teil legt ein rein semantisches Datenmodel der Kernbestandteile einer elektronischen Rechnung fest. Dazu werden unabhängig von syntaktischen Beschreibungen sogenannte Business Terms (BTs) als einzelne Informationselemente beschrieben. Diese BTs werden wiederum logisch in sogenannte Business Groups (BGs) zusammengefasst. Darüber hinaus werden noch Geschäftsregeln (business rules, BRs) für Integritätsbedingungen und Einschränkungen definiert.
Darauf basierend legt EN 16931 in „Part 2: List of Syntaxes that comply…“ fest, dass die UBL und UN-CEFACT XML-Syntaxe, die Beide mit XML Schema definiert sind der Norm entsprechen. Beide XML-Syntaxe gibt es bereits seit vielen Jahren und sind in anderen Standardisierungsprozessen entstanden.
Da gerade die Geschäftsregeln der EN 16931 nur sehr schwer oder gar nicht mit XML Schema umzusetzen sind veröffentlicht CEN zusätzlich Schematron Regeln zur weitergehenden Validierung von eRechnungen entweder in UBL oder UN-CEFACT XML-Syntax
Konformität einer Rechnung zum Standard XRechnung
Eine Rechnung ist konform zum Standard XRechnung, wenn sie in Form eines wohlgeformten XML Dokuments ausgestellt, übermittelt und empfangen wird und sie ausschließlich die Informationselemente des semantischen Datenmodells des Standards entsprechend ihrer Spezifikation verwendet. Das bedeutet im Einzelnen, eine Rechnung
Die Punkte 1-3 werden maschinell geprüft. Wohingegen die Prüfung des letztgenannten vierten Punktes ein fachlicher Aspekt ist, der ausschließlich und nur unter Zuhilfenahme von Kontextinformationen möglich ist.
XRechnung ist der nationale Standard zur Umsetzung der EU-Norm EN 16931-1 der gemäß der „Core Invoice Usage Specification (CIUS)“ der EN 16931-1 entwickelt wurde. Die CIUS wird im Kapitel 7 der EN 16931-1 beschrieben und erlaubt im wesentlichen die Business Terms und Business Rules weiter zu konkretisieren, indem zum Beispiel einschränkende Vorgaben zur Befüllung gemacht werden.
Der Standard XRechnung ist im Rahmen des Steuerungsprojekts des IT-Planungsrats "eRechnung" entwickelt worden. Im Projekt sollten im Wesentlichen folgende Ziele sichergestellt werden:
Die Umsetzung der genannten Arbeitsschwerpunkte erfolgte mit Hilfe von Fachexperten aus Bund, Ländern und Kommunen.
Der Standard XRechnung besteht aus folgenden Teilen (Download ist hier möglich):
Die technischen Artefakte werden zusammen mit dem Standard seit Version 1.2.0 als Bundle veröffentlicht. Zu den vorherigen Versionen des Standards XRechnung gelangen Sie hier.
In seiner 23. Sitzung hat der IT-Planungsrat mit Beschluss 2017/22 (6a) die Koordinierungsstelle für IT-Standards im Rahmen des Betriebs des Standards XRechnung mit der dauerhaften „…Bereitstellung eines Moduls zur Konformitätsprüfung elektronischer Rechnungen als offene Referenzimplementierung sowie …“ aller zugehöriger Artefakte beauftragt. Im Rahmen dieser Beauftragung wurde die Software "Prüftool" entwickelt und (vor-) konfiguriert.
Die technischen Mittel zur Validierung der ergänzenden nationalen Geschäftsregeln stehen als Schematron- und XSL-Dateien zur Verfügung.
Das Prüftool ist ein Programm, welches XML-Dateien (Dokumente) in Abhängigkeit von ihren Dokumenttypen gegen verschiedene Validierungsregeln (XML Schema und Schematron) prüft und das Ergebnis zu einem Konformitätsbericht (Konformitätsstatus valid oder invalid) mit einer Empfehlung zur Weiterverarbeitung (accept) oder Ablehnung (reject) aggregiert. Mittels Konfiguration kann bestimmt werden, welche der Konformitätsregeln durch ein Dokument, das zur Weiterverarbeitung empfohlen (accept) wird, verletzt sein dürfen.
Zusätzlich zum Prüftool wird eine Konfigurationsdatei zur Verfügung gestellt, welche die Einstellungen für Universal Business Language (UBL) und UN/CEFACT Invoice bzw. CreditNote Dokumente enthält, um gegen die EN16931:2017 und XRechnung zu prüfen.
Hinweis: Die technischen Mittel zur Validierung der Geschäftsregeln der Norm EN 16931-1 werden seitens des CEN zur Verfügung gestellt.
Die XRechnung Test Suite hat zum Ziel, bei den Herstellern und Betreibern von IT-Fachverfahren das Verständnis der XRechnung-Spezifikation zu fördern, indem die umfangreichen und komplexen Vorgaben und Besonderheiten der Spezifikation durch Testszenarien veranschaulicht werden.
Die in dieser Test Suite gesammelten UBL- und UN/CEFACT-Nachrichten bzw. Dokumente können durch Prüftool mit der Validator Konfiguration speziell für XRechnung auf Konformität geprüft werden. Beim Validator und der Konfiguration für XRechnung handelt es sich um zwei vom IT-Planungsrat beauftragte Module zur Konformitätsprüfung elektronischer Rechnungen. Diese werden zentral von der KoSIT betrieben und stellen zusammen als Referenzimplementierung die Grundlage zur Konformitätsprüfung elektronischer Rechnungen zum Standard XRechnung dar.
Geprüft werden sowohl die nationalen als auch die EU-weiten Geschäftsregeln. Die technische Umsetzung der Geschäftsregeln findet fortlaufend durch die Koordinierungsstelle für IT-Standards KoSIT auf nationaler bzw. auf EU-Ebene statt, so dass es bei der Nutzung des Validators (Prüftools) und der bestehenden Prüfregeln temporär zu Fehlermeldungen kommen kann.
Die Visualierungskomponente enthält XSL-Transformationen für das Web Rendering der CIUS XRechnung und der EN16931-1:2017. Zu visualisierende Rechnungen muss in den Syntaxen UBL Invoice/CreditNote XML oder CII XML vorliegen und konform zu XRechnung oder EN16931-1:2017 sein.
Die Transformationen finden in zwei Schritten statt:
Beispiele und Tests für diese Transformationen befinden sich im ant build Skript.
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