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Einsatzszenarien

Vorwort

Die Standards XTA 2 (kurz XTA) und OSCI-Transport 1.2 (kurz OSCI) erlauben eine modulare Nutzung, die je nach Anwendungszweck und vorhandener Infrastruktur unterschiedlich, zusammen oder auch getrennt, genutzt werden können. Die Skizzen dienen als Ideengeber für die eigenen Umsetzungen. Die nachfolgenden Skizzen sind keine Vorgaben für konkrete Umsetzungen/Vorhaben. Einige Skizzen wurden ableitend von bestehenden oder noch in der Entwicklung befindlichen Infrastrukturen aus der Praxis erstellt.

Diese Seite wird stets unter der Beteiligung der Praxis aktualisiert. Sie kommen aus der Praxis oder sind anderweitig im Standardisierungsvorhaben involviert? Sie können auch an dieser Stelle einen Beitrag in der Standardisierung leisten! Senden Sie Ihre Ideen, Verbesserungsvorschläge oder weitere Beispiele aus der Praxis per E-Mail an Funktionspostfach mit Betreff "Einsatzszenario" (eine Bitte - nach Möglichkeit, verweisen Sie mit Links auf bestehende Materialien oder laden Sie die Bilder/Dateien bei FileSharing-Systemen hoch).

Allgemein

Nachfolgend werden die Grundideen der Standards möglichst kurz erläutert und veranschaulicht. Der Standard OSCI-Transport 1.2 entstand viel früher und verbreitete sich rasant. Der Standard XTA 2 ist viel später entstanden, um die Nutzung der Transportinfrastruktur seitens der und die Anbindung von den Fachverfahren zu vereinfachen.

Beschreibung folgt

Dies ist ein Flussdiagramm, das eine sichere Kommunikationsarchitektur darstellt. Links befindet sich der Autor mit einer Komponente XTA-Implementierung. Unterhalb des Autors befindet sich der Sender innerhalb eines abgesicherten Netzes, der ebenfalls eine XTA-Implementierung und zusätzlich eine Transport-Implementierung enthält. In der Mitte gibt es eine Verbindung zum Internet, mit Diensten wie Verzeichnisdienste, PKI, Metadatenserver, die frei wählbare Übertragungsprotokolle ermöglichen. Rechts befindet sich der Leser, der analog zum Autor eine XTA-Implementierung hat. Unter dem Leser befindet sich der Empfänger, der analog zum Sender im abgesicherten Netz sitzt und die gleichen Komponenten hat. Zwischen Sender und Empfänger ist eine XTA-Nachricht dargestellt, die über das Internet gesendet wird. Das Diagramm zeigt die verschiedenen Ebenen von der Anwendung bis zum Transport und die sichere Übermittlung von Nachrichten zwischen Autor und Leser.

Der Standard XTA wurde eingeführt, um den Transport von Nachrichten von und zu den einzelnen Fachverfahren unabhängig vom jeweiligen Übertragungsweg durchzuführen. Hintergrund dabei ist, dass sich Kommunikationswege zwischen verschiedenen Netzen regelmäßig ändern können, z.B. durch sich ändernde Sicherheitsstandards, Veränderungen in der Netzaufteilung oder Änderung von Verantwortlichkeiten. Um im Falle dieser Änderungen nicht bei allen Kommunikationsteilnehmern Anpassungen vornehmen zu müssen, wird die Kommunikation innerhalb von Netzen von der Kommunikation über Netzgrenzen hinweg entkoppelt.

Um diese Entkopplung abbilden zu können, wurde ein Rollenmodell basierend auf dem 4-Corner-Modell-Prinzip eingeführt, das die unterschiedlichen beteiligten Systeme auf Ebene der Anwendungen (z.B. das konkrete Fachverfahren) und auf der Ebene des Transports darstellt. Die Kommunikation zwischen Anwendungsebene und Transportebene sollte jeweils per XTA erfolgen, wobei die Art des Transportwegs jeweils frei gewählt werden kann.

Am Beispiel von OZG-Leistungen

Im Rahmen der Umsetzung der Leistungen des Onlinezugangsgesetzes können Antragsdienste federführend durch ein Bundesland nach dem Prinzip "Einer für alle" (EfA) umgesetzt werden. Weitere Bundesländer können diese Dienste nachnutzen, so die Einreichung eines Antrags zentral über ein Portal erfolgt, die Bearbeitung der Anträge jedoch verteilt im jeweiligen Bundesland erfolgt.

Darstellung des Kommunikation im Rahmen von XTA und OSCI. Auf der Anwendungsebene unterstützen sowohl ein Antragsportal in der Rolle Autor als auch ein Fachverfahren in der Rolle Leser XTA, indem sie eine eigene Implementierung besitzen. Der Autor Kommuniziert innerhalb eines Verwaltungsnetzes bzw. dem Netz des Bundes mit dem Sender, der ebenfalls eine XTA-Implementierung besitzt. Der Sender benutzt eine Anbindung an das DVDV um den Empfänger zu ermitteln. Nachfolgend kommuniziert er mittels seiner OSCI-Implementierung über das Internet mit einem Intermediär. Dieser stellt die Verbindung mit dem Empfänger und dessen OSCI-Implementierung her. Der Empfänger nutzt anschließend seine XTA-Implementierung, um dem Leser eine XTA-Nachricht zuzustellen.

Im folgenden Szenario sind sowohl das Antragsportal als auch das empfangende Fachverfahren XTA-fähig. Die Kommunikation zwischen dem zentralen Portal und den jeweiligen Fachverfahren im Bundesland würde in diesem Fall durch XTA und OSCI erfolgen. Im dargestellten Kommunikationsablauf stellt ein Bundesland ein Antragsportal als EfA-Dienst bereit, welcher im Verwaltungsnetz des federführenden Bundeslands betrieben wird. Da im EfA-Kontext die Übertragung von Daten zwischen Sender und Empfängern über via OSCI geschieht, muss der Sender die XTA-Nachricht in eine OSCI-Nachricht umwandeln. Der Empfänger benötigt dementsprechend zum Empfang einer OSCI-Nachricht einen OSCI-Intermediär, auch oft als OSCI-Postfach bezeichnet. Damit die technische Adresse des Lesers ermittelt werden kann, benötigt der Sender eine Anbindung an das DVDV. Die Abholung des Antrags aus dem OSCI-Intermediär erfolgt durch das Transportverfahren, das die Rolle Empfänger besitzt. Dieser holt im Auftrag des Lesers die OSCI-Nachricht vom Intermediär ab und wandelt die OSCI-Nachricht in eine XTA Nachricht um, sodass das Fachverfahren in der Rolle Leser die Nachricht via XTA abholen kann.

Bundeslandinterne Kommunikation

Für die Erreichung des Reifegrads 4 im OZG-Reifegradmodell müssen Bürger bei der Einreichung von Anträgen Daten nach dem Once-Only-Prinzip nur ein Mal übergeben. Verfügbare Daten werden innerhalb der Antragsbearbeitung aus Registern und von anderen Fachverfahren abgerufen und übergeben werden.

Zentrale Anbindung von Kommunen

Beschreibung folgt